
Private Equity: alles Pizza?
18.06.2025
4 Minuten Lesezeit Lesezeit
Die Assetklasse Private Equity hat es nach vielen Jahren im Schatten geschafft, in den Fokus vieler Anlegerinnen und Anleger zu treten. Schelhammer Capital widmet sich seit über 20 Jahren erfolgreich dieser alternativen Anlageklasse, die sich einen festen Platz in der Asset Allokation diversifizierter Portfolios erarbeitet hat. In diesem Blog lesen Sie über den Mehrwert, den ein auf Private Equity spezialisierter Fondsmanager, dem Portfoliounternehmen und damit den Anlegern schaffen kann.
Wie erhöhen Fondsmanager die Profitabilität eines Unternehmens und steigern so die Anlegerrendite?
Private Equity Fonds - vor allem jene, die in Unternehmen im Klein- und Mittelstand investieren- schaffen Mehrwerte über handfeste Unternehmensentwicklung. Ihr Rezept ist dabei durchdacht, strukturiert und oft von bestechender Einfachheit.
Hier finden Sie fünf Strategien, die Manager eines Private Equity Fonds anwenden, um den Wert eines Unternehmens zu steigern. Sie können separat oder gemeinsam genutzt werden. Am Ende des Blogs werden Sie sehen, warum diese Strategien auch als Jobmaschine bezeichnet werden.
- Wachstum beschleunigen. Erfolgreiche Managerinnen oder Manager eines Private Equity Fonds nutzen ihr Netzwerk, um ihren Portfoliounternehmen beim Eintritt in neue Märkte und Länder zu unterstützen, das Produktangebot zu erweitern und ferner neue Marketing- und Vertriebskanäle zu erschließen. Das Ziel ist zunächst die Steigerung des Umsatzes. Durch die Nutzung der entstandenen Skaleneffekte erhöhen sich die Margen. Umsatzsteigerung und stärkere Margen lassen wiederum den Gewinn wachsen.
- Effizienz erhöhen. Erfahrene Private Equity Fondsmanager gestalten Prozesse innerhalb des Unternehmens effizienter, schlanker und kundenorientierter. Meistens genügt der gezielte Einsatz moderner IT oder Produktionsmittel. Besonders im Klein- und Mittelstand gibt es oft ungenutztes Potenzial, das durch Prozessverbesserung gehoben werden kann.
- Strategische Zukäufe. In fragmentierten Branchen werden vom Fondsmanagement in Zusammenarbeit mit dem Portfoliounternehmen gezielt weitere kleinere Firmen hinzugekauft, um Synergien zu nutzen und strategisches Wachstum zu ermöglichen. Diese so genannte „Buy-and-Build-Strategie“ steigert den Umsatz und senkt gleichzeitig die Kosten. Beim späteren Verkauf (Exit) des Portfoliounternehmens rechtfertigt diese Strategie höhere Bewertungen. Damit steigt auch die Rendite der Investoren.
- Digitalisierung nutzen. Der Einsatz von Automatisierung, Künstlicher Intelligenz und digitalen Tools senkt laufende Kosten und erhöht zugleich die Attraktivität für den nächsten Käufer.
- Führung professionalisieren. Ein erfahrenes Management-Team, klares System zur Messung von Unternehmenszielen und ein genaues Anreizsystem stellen sicher, dass die Verbesserungen auf Dauer Früchte tragen.
Case Study: Wachstum abseits der Börsengiganten im Lebensmittelbereich
Wie aus einem Schweizer Marktführer für Kartoffelprodukte ein führender europäischer Hersteller von Premium-Tiefkühlkost wurde
Der versteckte Star KADI aus der Schweiz wurde mithilfe der Zusammenarbeit des Private Equity Fondsmanagers Invision AG zu einem führenden europäischen Tiefkühlkostunternehmen. Diese Geschichte liefert den Beweis dafür, dass Private Equity nicht nur eine Finanztechnik ist, sondern vor allem Partnerschaften mit Unternehmen eingehen und noch erfolgreicher machen kann.
Wer war das Portfolio-Unternehmen KADI?
KADI wurde 1951 gegründet und expandierte mit Kartoffelprodukten wie Pommes Frites, Kroketten und anderen Tiefkühlspezialitäten. Die Firma konzentrierte sich auf die Entwicklung innovativer Kühl- und Tiefkühlprodukte für den Schweizer Gastronomiefachhandel und den Einzelhandel. KADI war zum Kaufzeitpunkt bereits Marktführer für Premium-Kartoffel und -Snackprodukte in der Schweiz. Die Marke ist bekannt für Qualität, Innovation und ihre Nähe zur Gastronomie – etwa durch den Wettbewerb „Goldener Koch“.
Durch verschiedene Maßnahmen in Zusammenarbeit zwischen Fondsmanagement und Unternehmensleitung entstand in fünf Jahren aus einem Schweizer Hersteller von Kartoffelprodukten ein führendes europäisches Tiefkühlkostunternehmen. Ein Ausdruck einer sehr starken Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmensmanagement und dem Private Equity Fondsmanager.
Welche Vision hatte der Private Equity Manager beim Einstieg in KADI?
Der Fondsmanager erkannte noch vor seiner Investition das Potenzial, KADI als Kerninvestment für eine Buy-&-Build-Strategie im Bereich Lebensmittel zu nutzen. Das Ziel der Übernahme war es, das Unternehmen durch Diversifikation und organisches Wachstum von einem nationalen Anbieter zu einem führenden europäischen Tiefkühlkostunternehmen weiterzuentwickeln. Mit dieser Vision konnte er die Unternehmensführung gewinnen.
Die Strategie: Erweiterung der Produktsegmente und Stärkung des Verkaufs an Endverbraucher
1. Wachstum beschleunigen. Zum Zeitpunkt der Übernahme verfügte das Unternehmen über eine starke Marktposition, jedoch über begrenztes Wachstumspotenzial im Schweizer Kerngeschäft. Der Fondsmanager eroberte gemeinsam mit dem Unternehmensmanagement weitere Märkte für das Unternehmen. Darüber hinaus wurden kleinere Verpackungseinheiten für den B2C-Bereich eingeführt, ebenso wie innovative Konzepte wie der Foodtruck "Frits" sowie neue Produkte wie Frühlingsrollen.
2. Strategische Zukäufe; aus KADI AG wird IDAK: Die Gruppe tätigte mit Margherita, dem italienischen Hersteller von Premium Tiefkühlpizzen, den ersten Zukauf. Ergänzend wurden die Margherita-Produkte in weitere europäische Märkte und nach Nordamerika gebracht (Frankreich, Deutschland, Italien, USA und Kanada). Der Exportanteil stieg deutlich durch drei weitere Zukäufe:
- Prodal (2021): Eine Pizza-Manufaktur aus Italien, die Kühl- und Tiefkühlpizzen sowie Pizzasnacks herstellt und weltweit vertreibt – seit 2021 gehört sie zur IDAK Food Group und erweitert dort die Produktionskapazitäten im Premiumsegment.
- Romers Hausbäckerei (2023): Ein Schweizer Hersteller tiefgekühlter Feinbackwaren mit über 200 Produkten – von Croissants über Brote bis zu Desserts – ergänzt als drittes Segment der IDAK Food Group das Portfolio im Bereich Backwaren & Snacks.
- Pro Pizza (2024): Es handelt sich hierbei um einen italienischen Hersteller hochwertiger Pinsa- und Focacciaprodukte. Diese Firma ergänzt das Premium-Tiefkühlpizza-Portfolio der IDAK Gruppe.
Gemeinsame Beschaffung, Prozessoptimierung und abgestimmte Vertriebsstrategien zwischen KADI und Margherita führten zu Skaleneffekten, welche durch die anderen Zukäufe weiter erhöht werden konnten.
3. Effizienz erhöhen: Durch gezielte Investitionen in die Organisationsstruktur konnte IDAK ein effizientes Wachstum realisieren. Gleichzeitig bewahrten die Unternehmen ihre individuelle Kultur sowie ihr Engagement für ihre jeweiligen Alleinstellungsmerkmale. Darüber hinaus wurde die Kapazität der bestehenden Produktionslinien vervielfacht.
Wie entwickelten sich wesentliche Kennzahlen?
Die Anzahl der Mitarbeiter konnte seit der mehrheitlichen Übernahme durch Invision versechsfacht werden. Sie stieg von 160 Mitarbeitenden in 2018 auf 1.000 in 2024.
Der jährliche Umsatz wuchs durchschnittlich um 27%. 2018 betrug er 68 Millionen Schweizer Franken. Im Jahr 2024 waren es dann bereits 278 Millionen. Auch hier konnte eine Vervierfachung erreicht werden.
Die jährlichen Investitionen stiegen ebenfalls stark von vier auf elf Millionen.
Entwicklung in Zahlen
|
2018 bei Übernahme |
2024 bei Verkauf |
Mitarbeiter |
160 |
1.000 |
Umsatz p.a. |
68 Mio. CHF |
278 Mio. CHF |
Investitionsausgaben p.a. |
4 Mio. CHF |
11 Mio. CHF |
Ein Überblick: Was zeichnet diese Übernahme aus?
- Buy-&-Build par excellence: KADI wurde zur Plattform für eine europäische Gruppe.
- Operative Exzellenz: Umsatz wurde in kurzer Zeit vervierfacht.
- Starkes Management: Das Team blieb an Bord und investierte erneut.
- Markttrends genutzt: Convenience, Qualität und Internationalisierung wurden konsequent verfolgt.
- Erfolgreicher Exit: Verkauf zu einer attraktiven Bewertung an einen strategischen Investor.
Unter der Führung eines von Invision geleiteten Investorenkonsortiums entwickelte sich das Unternehmen von einem Schweizer Kartoffelprodukthersteller zu einem führenden europäischen Hersteller von Premium-Lebensmittel mit drei Geschäftseinheiten:
- Kartoffel-Produkte
- Pizza-Produkte
- Backwarenprodukte
Neben einer erfolgreichen M&A-Strategie führten organische Wachstumsinitiativen zu deutlicher Kapazitätserweiterung, neuen Arbeitsplätzen und einer starken Rendite für die Investoren.
Sie wollen in Private Equity investieren?
Wenn Ihnen diese Case Study gefallen und Ihr Interesse an Investitionen in Private Equity geweckt oder gestärkt hat, vereinbaren Sie einen Termin und lernen Sie unverbindlich die aktuellen Investitionsmöglichkeiten kennen:
- Schelhammer Capital Private Equity Portfolio 2025 Linked Note
- IK Small Cap IV Linked Note
Nähere Informationen zu den Investitionen finden Sie auf der Website der GBG Private Markets GmbH unter www.privatemarkets.at/produkte/ oder können Sie im persönlichen Gespräch mit den Private Bankerinnen und Bankern bei Schelhammer Capital erfahren.
Hinweis zu Private Equity: Bei der Veranlagung in Private Equity sind im Vergleich zu herkömmlichen Anlageklassen (wie zB Fonds, Aktien oder Anleihen) zusätzliche Punkte zu beachten. Eine Veranlagung in Private Equity ist nur für qualifizierte Privatkunden möglich und steht daher nicht allen Personen offen (es sind bestimmte Kriterien zu erfüllen). Bei den überwiegenden Private Equity Veranlagungen besteht keine oder nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit, diese vor Ende der Laufzeit zu veräußern (wenn es möglich ist, oft nur mit größeren Abschlägen). Die Laufzeiten sind zudem in der Regel deutlich länger als bei anderen Investments und betragen in vielen Fällen zehn Jahre oder länger. Bitte beachten Sie in jedem Fall die jeweiligen Bedingungen des Produkts.
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