
Private Equity: Wie legt man Geld erfolgreich an?
16.04.2025
4 Minuten Lesezeit
Anlegen und investieren wie die großen amerikanischen Universitäten Harvard, Yale, Princeton sowie die anderen in der Ivy-League: Private Equity ist fixer Bestandteil ihrer Asset Allocation. Zu Recht: Denn es ist eine attraktive Möglichkeit für Investoren, ihr Kapital außerhalb der Börse zu vermehren.
Doch wie funktioniert diese Anlageform, und welche Strategien bieten die besten Chancen? In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Segmente des Private Equity-Universums. Private Equity ist viel mehr als die in der Öffentlichkeit häufig zitierten Start-ups und Venture Capital. Die vier wesentlichen und allgemein bekannten Segmente sind:
- Venture Capital (Start-up)
- Growth
- Buyout
- Distressed & Turnaround
In diesem Blog gehen wir auf deren Chancen, Risiken und Erfolgsquoten ein.
Was ist Private Equity?
Als Private Equity werden Investitionen in nicht börsennotierte Unternehmen bezeichnet. Dabei stellen Investoren Kapital, Wissen und Netzwerk bereit, um Unternehmen erfolgreicher zu machen. Mit dem Investment wird zum Beispiel eine Expansion in andere Märkte ermöglicht oder das Wachstum beschleunigt.
Je nach Private Equity Segment (siehe oben, Venture Capital bis Distressed & Turnaround) wird die Investition eingesetzt für Finanzierung, Restrukturierung, Wachstum und vieles mehr.
Im Gegenzug erhalten die Investoren Unternehmensanteile - mit dem Ziel diese später gewinnbringend zu veräußern. Dieser als Exit bezeichnete Vorgang kann zum Beispiel durch einen Börsengang oder Weiterverkauf erreicht werden.
Die Beteiligung an den Unternehmen hat zwei Ausprägungen:
- Minderheitsbeteiligung
- Mehrheitsbeteiligung
Wir kommen auf diesen sehr wichtigen Unterschied später nochmal zu sprechen.
Das Segment Buyout zeichnet sich oft durch höhere Renditen als bei klassischen Aktieninvestments aus, ohne dabei das Risiko wie beispielsweise bei Venture Capital deutlich zu erhöhen. Bei Buyout entsteht die Mehrrendite gegenüber dem Aktieninvestment durch geringere Transparenz und Liquidität sowie dem Management des mehrheitlich erworbenen Unternehmens. Eine strategische Diversifikation innerhalb des Private Equity-Segments hilft - wie im Aktienbereich auch - die Erträge und Renditen zu verstetigen.
Wie groß ist der Markt für Private Equity?
Die Anzahl der durch Private Equity finanzierten Unternehmen - in diesem Beispiel in den USA - hat seit dem Jahr 2000 kontinuierlich zugenommen. Aktuell werden fünfmal so viele Gesellschaften durch Private Equity finanziert wie zur Jahrtausendwende. Und das ohne Berücksichtigung von Venture Capital. Die Grafik unten zeigt die Anzahl (4.386) der börsennotierten Unternehmen an der Wallstreet und der NASDAQ. Die schwarze Linie zeigt die Entwicklung der durch Private Equity unterstützenden Unternehmen. Aktuell sind es annähernd 12.000.
Wie ist diese Entwicklung zu erklären? Die Notiz an einer Börse ist mit vielen Auflagen verbunden und sehr teuer. Ein börsennotiertes Unternehmen steht immer in der Öffentlichkeit, was das Wachstum und die Entwicklung auch erschweren kann. Viele Firmeninhaber treffen daher die Entscheidung, den Börsengang Ihres Unternehmens zu verzögern oder gar nicht an die Börse zu gehen. Anleger, die nicht in Private Equity investieren, sind damit an der Wertschöpfung des Großteils der Wirtschaft nicht beteiligt. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der beschriebenen Situation.

Quelle: Pitchbook – Quantitative Perspectives: US Market Insights Q1 2025: eigene Grafik. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.
**Anzahl der PE-finanzierten US-Unternehmen (ohne VC) im Vergleich zu den an der NYSE und Nasdaq notierten Unternehmen
Welche Segmente gehören zum Private Equity-Anlageuniversum?
Private Equity umfasst verschiedene Strategien, die sich durch ihre Investitionsphase und Risikostruktur klar unterscheiden. Die wichtigsten sind:
1. Venture Capital – Risikoreiches Wachstumskapital
Venture Capital (VC) konzentriert sich auf Start-ups und junge Unternehmen mit innovativen Geschäftsmodellen. Diese Firmen haben oft großes Wachstumspotenzial, aber noch keine oder wenige Umsätze.
- Chancen: Hohe Renditen bei wenigen erfolgreichen Exits
- Risiken: Hohe Insolvenzrate – Schätzungen zufolge scheitern 75–90% der VC-finanzierten Start-ups
- Beispiel: Technologie-Start-ups wie Facebook oder Uber erhielten in ihrer frühen Phase Venture Capital. Diesen beiden erfolgreichen Unternehmen stehen einer Vielzahl anderer Gesellschaften gegenüber, deren Modelle gescheitert sind
2. Growth Capital – Wachstumskapital
Growth Capital wird in Unternehmen investiert, die bereits stabile Umsätze erwirtschaften, jedoch knapp vor der Profitabilität stehen beziehungsweise leicht profitabel sind. Sie benötigen Kapital, um ihr jährliches Wachstum (Growth) zu beschleunigen, das bei 20 bis 50% liegt. Bei innovativen Unternehmen können diese Wachstumsraten auch über 100% betragen. Es ist weniger riskant als Venture Capital, da das Geschäftsmodell bereits funktioniert.
- Chancen: Geringere Ausfallwahrscheinlichkeit als bei Venture Capital
- Risiken: Markt- oder Management- und Konzentrationsrisiken können das Wachstum hemmen
- Beispiel: Unternehmen wie GoStudent, NUKI, Bitpanda die in neue Märkte expandieren oder ihre Produktpalette erweitern
3. Buyout – Etablierte Unternehmen mit solider Basis
Buyout-Investitionen konzentrieren sich auf profitable, etablierte Unternehmen, die von Investoren mehrheitlich übernommen werden. Diese Strategie ist besonders attraktiv für Anleger, die auf stabile Renditen setzen.
- Chancen: Gut kalkulierbare Risiken und stabilere Renditen, die im Langzeitvergleich rund 4% über dem Aktienmarkt betrugen
- Risiken: Hohe Investitionssummen erforderlich
- Beispiel: Private Equity-Firmen kaufen Buy-Out Unternehmen, um die Effizienz zu erhöhen, neue Märkte zu erschließen, die Produktpalette zu erweitern oder die Produktion zu optimieren, um später gewinnbringend weiterzuverkaufen. Bekannte Beispiele sind Grohe, Zegna
4. Distressed & Turnaround – Restrukturierung angeschlagener Firmen
Dieses Segment befasst sich mit Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Investoren bringen Kapital und Management-Know-how ein, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen.
- Chancen: Hohe Renditen bei erfolgreicher Sanierung
- Risiken: Hohe Wahrscheinlichkeit des Scheiterns
- Beispiel: Restrukturierung von Unternehmen in Krisensituationen
Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen Growth und Buyout?
Es ist oben schon angeklungen, trotzdem wollen wir es erneut erwähnen - weil es so wichtig ist.
Die Investition in Growth Capital erfolgt in Unternehmen, die an der Schwelle zur Profitabilität stehen oder knapp darüber sind. Buyout hingegen wendet sich an profitable und etablierte Unternehmen.
Folgender weiterer Unterschied ist genauso wichtig: Buyout-Investitionen erfolgen mehrheitlich. Der Käufer übernimmt also mehr als 50%. Meistens deutlich mehr und hat damit das Sagen, wie es mit dem Unternehmen weitergeht.
Growth Capital sind Minderheitsbeteiligungen. Hier kann es oftmals zu Schwierigkeiten in der Entscheidungsfindung kommen, weil vielleicht unterschiedliche Ansichten über die weitere Vorgehensweise herrschen.
Die folgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Segmente im Private-Equity-Universum und deren Unternehmensphase. Außerdem zeigt die rote Kurve schematisch die zu erwartende Entwicklung der Umsätze der Unternehmen.

Quelle: eigene Darstellung
Fazit: Buyout als risikoärmere Private-Equity-Strategie
Während Venture Capital und Growth Capital hohe Gewinne versprechen, sind die Risiken – insbesondere die Insolvenzrate – erheblich. Investitionen im Buyout-Bereich bieten hingegen stabilere Renditen bei vergleichsweise geringen Risiken. Wer langfristig erfolgreich in Private Equity investieren möchte, sollte daher auf eine durchdachte Diversifikation innerhalb der Assetklasse setzen und das individuelle Risiko sorgfältig abwägen.
Schelhammer Capital legt seinen Schwerpunkt auf die Unternehmensphase Buyout. Wir verstehen Private Equity wie Anleihen, Aktien und Rohstoffe als Anlageklasse und nicht als Spekulation. Im Segment Buyout herrscht aus unserer Sicht ein sehr gutes Risiko-/Ertragspotenzial für Investoren.
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Der nächste Blog in unserer Reihe „Erfolgreich investieren mit Private Equity“ wird Ende Mai erscheinen und sich mit dem Thema „Wie entsteht der Mehrertrag?“ beschäftigen.
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