Anleihen: Chancen und Risiken für Ihr Vermögen

12.03.2024

4 Minuten Lesezeit

Anleihen | Investition

Können Sie sich noch erinnern, als Anleihen der Republik mit acht und mehr Prozent im Jahr verzinst waren? Das war Ende der 1980er- beziehungsweise Anfang der 1990er-Jahre. Damals war die Inflation sehr hoch. Die Bundesrepublik Deutschland brauchte viel Geld für die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Alle europäischen Staaten waren gezwungen, Anleihen mit hohen Kupons aufzulegen.

Danach ging es stetig mit den Zinsen für die Kapitalanlage und Darlehen nach unten. Letztlich war der so genannte „risikolose Zins“ bei Null und man sprach in Folge vom „zinslosen Risiko“. Anleihen (auch Renten, Obligationen oder verzinsliche Wertpapiere genannt) waren bei Anlegern nur noch zur Risikoverringerung gefragt.

Ist das nach den letzten zwei Jahren geprägt von hoher Inflation und steigenden Zinsen immer noch so? Und was passiert, wenn die erneute Zinswende kommt? Wie diese Faktoren den Ertrag und das Risiko von Anleihen beeinflussen und ob Anleihen wieder eine gute Geldanlage sind, erfahren Sie in diesem Blog. Außerdem können Sie unser kostenloses Whitepaper „was Sie schon immer über Anleihen wissen wollten“ anfordern.

Was sind Anleihen?

Anleihen sind so genannte Forderungswertpapiere. Als Inhaber eines Forderungswertpapiers haben Sie das Recht auf Zinszahlung und Rückzahlung des Nennwertes (= Nominale). Rechtlich nehmen Sie die Stellung eines Gläubigers ein. Sie stellen Fremdkapital zur Verfügung.

Man unterscheidet auch nach der Laufzeit in Geld- und Kapitalmarktanleihen. Als Geldmarktanleihe bezeichnet man Wertpapiere mit bis zu einem Jahr Laufzeit. Schuldverschreibungen über einem Jahr nennt man Kapitalmarktpapiere.

Wozu braucht man Anleihen im Portfolio?

Mit der Assetklasse Anleihen kann man ein Portfolio wie eingangs erwähnt auf eine breitere Basis stellen und Risiko reduzieren. Die Assetklasse - oder Anlageklasse - ist der Oberbegriff für alle Arten der Geldanlage. Die wesentlichen Anlageklassen sind:

  • Geldmarktinstrumente
  • Anleihen
  • Aktien (auch Private Equity)
  • Rohstoffe
  • Immobilien

Dazu gesellen sich noch weitere so genannte „Satelliten“, wie beispielsweise Kryptos oder Hedgefonds.

Die verschiedenen Assetklassen dienen dazu, das Portfolio der Anlegerinnen und Anleger krisensicherer, ertragreicher und vor allem für die individuellen Vermögensziele passend zu gestalten. Bis vor ein paar Jahren sprach man vom magischen Dreieck, das aus den Eckpunkten

  • Liquidität (Laufzeit)
  • Risiko
  • Ertrag

bestand. Diese drei Eckpunkte beeinflussten sich gegenseitig negativ. Je mehr Wert Investorinnen und Investoren auf Sicherheit legten, desto weiter entfernten sie sich vom Ertrag.

Heute ist eine vierte Ecke hinzugekommen; die Nachhaltigkeit. Dieses Thema verdient einen eigenen Blog. Nur so viel: auch die ökologische Nachhaltigkeit beeinflusst die anderen Eckpunkte. Das muss aber nicht negativ sein.

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Kann man mit Anleihen Geld verdienen?

Es ist grundsätzlich möglich, mit Anleihen Geld zu verdienen und Vermögen aufzubauen. Aber die Renditen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Mehr dazu lesen Sie in unserem Whitepaper, das Sie am Ende des Blogs kostenlos anfordern können.

Anleihen: Ertrag und Risiko

Risiko bedeutet sowohl Wertschwankung als auch Ausfallwahrscheinlichkeit. Natürlich hat eine Staatsanleihe der Republik Österreich ein geringeres Ausfallrisiko als eine Anleihe eines „kleinen“ Unternehmens. Und selbstverständlich hat eine Aktie ein höheres Wertschwankungsrisiko als eine Anleihe.

Genauso verhält es sich mit dem Ertrag. Ein höheres mögliches Risiko bedeutet auch einen höheren möglichen Ertrag.

Sind Aktien riskanter als Anleihen?

Es ist ins kollektive Bewusstsein eingedrungen, dass Aktien „riskanter“ sind als Anleihen. Das stimmt im Allgemeinen, zumindest was die kurzfristige Wertschwankung anbelangt. Beim Risiko "Ausfallwahrscheinlichkeit ist es nicht so.

Zu Beginn der 1990er-Jahren galt ein Anteil von 20 Prozent Aktien am gesamten Portfolio bereits als „progressiv“. Heute würde man ein solches Portfolio als „sicherheitsorientiert“ oder „konservativ“ bezeichnen.

In den letzten Jahren hat sich die Gewichtung innerhalb eines Portfolios immer weiter zu Aktien verschoben. Anleihen waren nur noch gering gewichtet.

Das hat natürlich nicht nur mit der Veränderung der Wahrnehmung von Risiko zu tun. In der Einleitung hatten wir schon erwähnt, dass Sie zu Beginn der 90er etwa 9 Prozent Zinsen auf Ihr eingesetztes Kapital bekommen konnten - in Schilling und von einem erstklassigen Schuldner. Durch diesen hohen Ertrag war die Bereitschaft in die „riskantere“ Assetklasse Aktien zu investieren, sehr gering. Nebeninfo: der DAX stand 1990 bei etwas weniger als 1.800 Punkten. Am 3.4.24 schloss der Index bei etwas mehr als 18.213.

Wie beeinflussen Zinsen den Aktienmarkt?

Wir können festhalten: ist der risikolose Zins hoch, kaufen wenige Investoren Aktien. Ist der Zins niedrig, investieren viele Anleger in Aktien. In den letzten Jahren kam es deshalb immer öfter zu sogenannten „risk on, risk off“-Portfolios. Diese bestehen nur aus zwei Assetklassen: Aktien (oder Kapitalanlagen mit noch höherem Wertschwankungsrisiko) und Geldmarktinstrumenten.

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Wie beeinflussen Zinsen Anleihen?

Nach zwei Jahren schneller und kräftiger Zinserhöhungen kann man mit Anleihen wieder mehr erreichen als ausschließlich Risikostreuung. Es hat sich aktuell eine so genannte inverse Zinskurve gebildet. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass Sie für kurzfristige Kapitalanlagen (= Geldmarktinstrumente wie Sparbücher, Festgelder oder Anleihen mit Laufzeit unter einem Jahr) mehr Zinsen erhalten als für längerfristige Anleihen. Im folgenden Schaubild sehen Sie die Darstellung einer normalen, flachen und inversen Zinskurve.

Normale, flache und inverse Zinskurve

Quelle: eigene Darstellung

Die schwarze - also inverse - Zinskurve ist ungewöhnlich und kündigte in der Vergangenheit eine Rezession der Wirtschaft an. Rezessionen wiederum rufen nach geldpolitischer Unterstützung durch die Notenbanken. Im Klartext: fallende Zinsen.

Kommt die Zinswende & was bedeutet sie für Anleihen?

Bisher war es häufig der Fall, dass die Zinsen durch die Notenbanken zügig gesenkt wurden und wenig Zeit zur Reaktion für Anleger blieb. Die Marktteilnehmer sind sich weitgehend einig: Der Zinsgipfel ist erreicht. Dafür spricht in Europa und den USA auch, dass sich die Inflation der Zielmarke der jeweiligen Notenbank nähert.

In Österreich haben wir eine andere Wahrnehmung, da die Inflation im Land im März noch bei 4,2% lag. In anderen EU-Ländern liegt sie schon wieder bei nur noch 0,5 bis 1 Prozent. Der Durchschnitt der Preissteigerung in der EU beträgt 2,4%.

Sind Anleihen wieder eine gute Geldanlage?

Nutzen Sie die Chance und sichern Sie sich die vergleichsweise hohen Zinsen für viele Jahre. Diversifizieren Sie dabei Ihr Anleiheportfolio auf verschiedene Schuldner, Laufzeiten und Währungen. Das geht am einfachsten mit Fonds – Sie diversifizieren mit nur einem oder zwei Investments auf hunderte Anleihen. Die Wiederanlage innerhalb des Fonds passiert automatisch. Unsere Vermögensexpertinnen und -experten stimmen die Zusammensetzung Ihres Portfolios auf Ihre individuellen Ziele sowie Ihren Risikoappetit ab und bringen es in Einklang mit den Möglichkeiten der Anlageklasse Anleihe.

Wenn Sie zum Thema Anleihen mehr erfahren wollen, fordern Sie kostenlos unser neuestes Whitepaper „was Sie schon immer über Anleihen wissen wollten“ an.

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Hinweis: Diese Information ist eine Marketingmitteilung, welche von Schelhammer Capital ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handelns im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Dieses Dokument stellt keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung dar. Sie erhalten weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung, noch eine Aufforderung, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Sofern sich diese Mitteilung auf nach den kapitalmarktrechtlichen Vorschriften prospektpflichtige Produkte bezieht, ersetzen die Informationen keinesfalls den Prospekt, welcher über den jeweiligen Emittenten veröffentlicht wird. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Da nicht jedes Geschäft für jeden Anleger geeignet ist, sollten Anleger vor Abschluss eigene Berater konsultieren (insbesondere Rechts- und Steuerberater).