Inflation - Der (un)heimliche Dieb der Kaufkraft

30.08.2023

4 Minuten Lesezeit

Inflation | Zinsen | Anleihen

Kaufkraftverlust in Österreich - obwohl das Vermögen wächst

Ihr Vermögen wächst. Und trotzdem können Sie sich weniger leisten? In der Welt der Finanzen gibt es mitunter Rätselhaftes zu entdecken, das uns staunen lässt. Genauso interessant wie der Zinseszins-Effekt, ist das „Inflationsparadoxon“. Stellen Sie sich vor, Sie investieren in ein Produkt mit scheinbar großzügigen 4 Prozent Zinsen. Klingt verlockend, nicht wahr? Doch hier kommt der Haken: Dank dieser attraktiven Zinsen wächst zwar Ihr Vermögen kontinuierlich und trotzdem können Sie sich weniger leisten. Wie ist dieser Kaufkraftverlust möglich?

Entwicklung der Inflation in Österreich von 2013 bis jetzt

Quelle: eigene Berechnungen, baha: the information company

In den vergangenen zehn Jahren hatten Anleger über die Höhe der risikolos erzielbaren Zinsen auf dem Sparbuch oder Festgeld zwar wenig Grund zur Freude, dennoch blieben ihre Portfolios werthaltig. Die Kaufkraft blieb erhalten. Ein augenscheinlicher Widerspruch, der auf die Kraft der (Dis-)Inflation zurückzuführen ist. Die Inflationsrate, die den Anstieg von Waren- und Dienstleistungspreisen beschreibt, bewegte sich in den Jahren vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine zwischen 0 und 2 Prozent. Siehe auch die folgende Grafik, die den kurzfristigen Zinssatz in Gelb und die jährliche Inflationsrate in Rot darstellt.

Entwicklung Zinsen und Inflation

Quelle: eigene Berechnungen, baha: the information company

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Sie erhielten als Anleger zwar fast keine Zinsen für Ihre Geldwerte, wie Sparbuch oder Festgeld, aber die Preise stiegen im Allgemeinen auch nicht. So war die Stabilität Ihres Vermögens gesichert. Der Nullzins verursachte zwar ein schlechtes Gefühl; hatte aber keine Auswirkung auf die Kaufkraft Ihres Vermögens. Jetzt ist die Situation anders. Darauf komme ich noch.

Sach- und Geldwerte: Gut gegen Inflation?

Ein bewährter Ansatz zur Bekämpfung einer hohen Inflation liegt in der Investition in Sachwerte wie Gold, Immobilien, Aktien und Rohstoffe. Diese Anlagen behaupten ihren Wert besser in Zeiten steigender Preise. Warum? Oftmals sind sie selbst Auslöser und Verursacher der Inflation.

Am einfachsten kann man es beim Anstieg des Rohölpreises nachvollziehen. Durch die gestiegenen Preise des Rohstoffs, steigen auch die Preise für Energie, die zur Erzeugung vieler Dinge gebraucht wird. Es steigen die Kosten für die Erzeugung von beispielsweise Dünger, weil man Energie braucht. Und weil der Dünger teuer ist, die Klima-, Kühl- oder Heizkosten in den Geschäften außerdem steigen, erhöhen sich auch die Preise für Lebensmittel. Und so weiter. Letztlich bleibt weniger Geld im Börserl von uns allen.

Aber: Wenn Sie Unternehmer werden und Aktien eines Unternehmens kaufen, das zB im Bereich „Konsumgüter“ oder „Energie-Erzeugung“ große Marktmacht besitzt, dann werden die gestiegenen Kosten an die Verbraucher - also auch an Sie - weitergegeben. Allerdings steigt dadurch im Idealfall der Umsatz und Gewinn des Unternehmens und der Aktionäre - also Sie. Sie holen sich also vereinfacht gesagt, die Preiserhöhung - Inflation - zurück, weil Sie durch erhöhte Dividende und Kursanstieg profitieren. Der Kaufkraftverlust Ihres Vermögens wird beschränkt.

Ferner steigt mit der Inflation auch der Wert der Gebäude und Sachanlagen des Unternehmens. Sehr wichtig dabei ist allerdings die Auswahl der Unternehmen, in die Sie investieren. Es ist keineswegs ein Automatismus, dass Sachanlagen durch Inflation im Wert steigen. Die erfahrenen Vermögensberater und -verwalter von Schelhammer Capital werden Ihnen bei der Auswahl helfen.

Im Gegensatz dazu stehen Geldwerte wie Sparbücher, Bausparverträge und Festgeldkonten. Das ist jetzt die andere Situation, von der ich weiter oben sprach. Es ist wieder möglich, deutlich mehr (Nominal-)Zinsen für die temporäre Bindung von Kapital - Festgeld - zu bekommen. Hinzu kommt, dass ein Festgeld „Sicherheit“ suggeriert. Schließlich haftet eine Bank für den Sparbetrag und die Zahlung der Zinsen. Ihr Geld wird nicht weniger. Nominal!

Und genau in diesem Punkt unterscheidet sich die aktuelle Situation zu den letzten zehn Jahren: Es fühlt sich besser an. Zinsen verursachen ein gutes Gefühl, weil das Sparguthaben steigt. Gleichzeitig fällt durch die stark gestiegenen Preise Ihre Kaufkraft. Der Nominalzins verursacht oft ein trügerisches Gefühl.

Obwohl Sparbuch, Festgeld, Bausparguthaben usw. augenscheinlich gut verzinste Sicherheit bieten, verursachen sie in einer Phase steigender Preise einen Kaufkraftverlust. Pointiert könnte man sagen: Sie verlieren mit Sicherheit an Kaufkraft.

Die Frage, die sich stellt, ist doch: Was nutzen Ihnen drei oder vier Prozent - vor KESt - bei einem Termingeld, wenn die Inflation fast doppelt so hoch ist?

Wie bekommt man höhere Zinsen in Österreich?

Aktuell finden Sie eine so genannte „inverse“ Zinskurve an den meisten Kapitalmärkten. Das bedeutet, dass Sie für kurzfristige Einlagen mehr Zinsen erhalten als für langfristige. Zu den kurzfristigen Einlagen zählen vor allem die Lieblinge der österreichischen Sparer:

  • Ungebundenes und gebundenes Sparbuch
  • Festgeld

Die Grafik zeigt zusätzlich zur Inflationsrate und dem kurzfristigen Zins auch die Rendite von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen.

Inflationsrate kurzfristiger Zins und Rendite von zehnjährigen deutschen Staatsanleihen

Quelle: eigene Berechnungen, baha

Das kommt nicht oft vor und gilt gemeinhin als Anzeichen für eine nahende Rezession - also eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung.

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf eine Sache hinweisen: Im Ergebnis erhalten Sie für kurzfristig gebundenes Geld ungefähr 3,5 Prozent, für zwei Jahre gebundenes Kapital etwa 3 Prozent und für zehn Jahre etwa 2,5 Prozent. Also, warum sollten Sie sich für eine lange Bindung entscheiden?

Dafür gibt es zumindest einen sehr guten Grund.

  1. Wenn Sie Ihr Geld - sagen wir sechs Monate - binden, erhalten Sie aktuell den höchsten Zinsertrag, müssen ihn aber nach Ablauf der Bindung neu verhandeln. Hierbei müssen Sie beachten, dass die Zinsen durch die Zentralbanken erhöht wurden, um die Inflation deutlich zu verringern. Was wird also passieren, wenn die Inflation wieder fällt? Richtig! Die Zinsen fallen mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder, um die schwächelnde Konjunktur zu beflügeln. Die Erwartung des Kapitalmarktes geht von einer Inflationsrate für 2024 von nur noch 2,5 Prozent aus. Sie würden in diesem Fall immer weniger Ertrag bekommen als die Inflationsrate.
  2. Wenn Sie Ihr Geld aber fünf Jahre oder länger binden, kann der Marktzins fallen (weil die Inflation zurückgeht), ohne dass Ihre Zinsvereinbarung neu verhandelt werden muss. Sie bekommen den „heute“ vereinbarten Zins über die gesamte Laufzeit. Da von einer weiter fallenden Inflation auszugehen ist, wächst der Zinsertrag im Zeitablauf über die Inflationsrate.

Für diesen Effekt gibt es Beispiele. Eines möchte ich jedenfalls hier anführen.

Als 1989 Deutschland die Wiedervereinigung der östlichen mit den westlichen Bundesländern gelang, stiegen die Inflation und die Zinsen. Sie erhielten für eine Staatsanleihe oder einen Pfandbrief etwa 9 bis 10 Prozent Ertrag pro Jahr. Das konnte die Inflation 1989 und 1990 gerade ausgleichen. Wer aber vorausschauend war und sich diese Zinsen durch den Kauf einer länger laufenden Anleihe sicherte, erhielt die hohen Zinsen noch zu einem Zeitpunkt, an dem die Inflation wieder im Zielkorridor der Bundesbank bei 2 Prozent lag. Aus einer Realverzinsung von 0 Prozent wurden 7 und mehr Prozent.

Zur Erinnerung: Bei einem realen Zins von sieben Prozent und der Wiederanlage der Zinsen verdoppelt sich das Kapital in zehn Jahren. So entstanden zwischen 1991 und den folgenden zehn bis 15 Jahren durch den Zinseszinseffekt starke Vermögen.

Wie investiert man längerfristig erfolgreich Kapital in Geldwerte?

Auch im Bereich von Zinspapieren -Anleihen, Pfandbriefe, Renten oder Schuldverschreibungen genannt- gilt der Grundsatz: willst Du eine hohe Sicherheit, musst Du streuen; auf verschiedene Schuldner, Laufzeiten, Währungen und so weiter.

Mischt man besondere Anleihen hinzu, wie beispielsweise Wohnbauanleihen, erzielen Sie als Privatanleger sogar - bis zu 4 Prozent - einen steuerfreien Zins-Kupon. Und das oft bis zu zehn Jahren - ohne Nachverhandlung - garantiert.

Auch mit Staatsanleihen der USA verdienen Sie aktuell für 10 Jahre garantiert etwa 4,25 Prozent pro Jahr. Das kann durch die Veränderung des Wechselkurses zum Euro mehr oder weniger werden.

Bei einer guten Asset Allocation - Vermögensverteilung - dürfen beispielsweise auch Unternehmens- oder Staatsanleihen von Ländern aus den Emerging Markets nicht fehlen. Diese sind oft höher verzinst als andere Staatsanleihen, weil deren Risiko höher eingeschätzt wird. Generell gilt: ein höheres Risiko bedeutet auch einen höheren Ertrag und umgekehrt.

Für jede Situation und Risikobereitschaft gibt es Rentenfonds, die Ihr Vermögen diversifizieren -streuen- und die von professionellen Vermögensverwaltern gemanagt werden. Die Veranlagungsart „Fonds“ garantiert Ihnen außerdem, dass Sie täglich -Montag bis Freitag- Ihre Anteile teilweise oder vollständig an die Kapitalanlagegesellschaft der Bank zum Tageskurs und -in den meisten Fällen- ohne Kosten zurückgeben können. Innerhalb weniger Tage ist der Verkaufserlös auf Ihrem Konto.

Die Vermögensverwalter von Schelhammer Capital investieren sowohl in Gold, Aktien als auch in Anleihen. Sie gehen dabei auf die unterschiedliche Risikobereitschaft der Anleger ein.

Wie Sie Ihr Vermögen vor der Inflation schützen

Wie kann man also in einer Welt des Inflationsparadoxons sein Vermögen schützen? Die Antwort liegt in der Diversifikation. Eine professionelle Vermögensberatung und -verwaltung kann Ihnen dabei helfen, ein ausgewogenes Portfolio aus verschiedenen Anlageklassen aufzubauen. Ein solches Portfolio, das Aktien, Anleihen, Immobilien und vielleicht Edelmetalle umfasst, kann dazu beitragen, die Auswirkungen der Inflation zu mildern und gleichzeitig von den Chancen verschiedener Märkte zu profitieren.

Fazit: Das ABC der Finanzplanung

In einer Zeit, in der 4 Prozent Zinsen nicht zwangsläufig Reichtum bedeuten, ist es unerlässlich, die langfristigen Auswirkungen der Inflation zu erfassen. Die Wahl zwischen Sachwerten und Geldwerten sowie die Bedeutung einer breit gestreuten Vermögensanlage sind wesentliche Bausteine einer erfolgreichen Finanzplanung. Nutzen Sie das Know-how unserer Vermögensberater und -verwalter, um Ihr Vermögen bestmöglich zu schützen und auszubauen - selbst in einer Welt voller finanzieller Rätsel und Widersprüche.

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Hinweis: Diese Information ist eine Marketingmitteilung, welche von Schelhammer Capital ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handelns im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Dieses Dokument stellt keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung dar. Sie erhalten weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung, noch eine Aufforderung, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Sofern sich diese Mitteilung auf nach den kapitalmarktrechtlichen Vorschriften prospektpflichtige Produkte bezieht, ersetzen die Informationen keinesfalls den Prospekt, welcher über den jeweiligen Emittenten veröffentlicht wird. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Da nicht jedes Geschäft für jeden Anleger geeignet ist, sollten Anleger vor Abschluss eigene Berater konsultieren (insbesondere Rechts- und Steuerberater).