Hurra, es gibt wieder Zinsen für Anleger

03.03.2023

4 Minuten Lesezeit

Anleihen | Zinsen | Inflation

Gute Nachrichten für Anleger, die nicht nur in Aktien anlegen wollen. 2,37 Prozent Zinsen auf zehn Jahre garantiert. Das ist der aktuelle Stand (13. April 2023) in Euro und bei bester Bonität. Anleihen mit etwas bonitätsschwächeren Schuldnern oder in Fremdwährung zahlen je nach Region und Währung 4-6 Prozent jährlich. Staatsanleihen der Vereinigten Staaten von Amerika geben 3,5 Prozent Zinsen pro Jahr in US-Dollar - ebenfalls für zehn Jahre garantiert.

Wer sein Anleihen-Portfolio auf viele verschiedene Säulen stellt und dabei auch bereit ist, ein höheres Bonitätsrisiko zu tragen, kann mit sechs bis sieben Prozent Zinsen rechnen. Dabei ist das Vermögen auf eine Vielzahl von Schuldnern und Laufzeiten verteilt. Streuung - Diversifikation - ist nicht nur bei Aktieninvestments, sondern auch bei Anleihen erforderlich. Sie erhöht die Sicherheit und verstetigt den Ertrag. Wer gut streut, rutscht nicht aus!

Warum sind Anleihen als Geldanlage wieder attraktiv?

Dafür ist vor allem die hartnäckige und hohe Inflation verantwortlich. Eine wesentliche Aufgabe vieler Notenbanken ist die Stabilität der jeweiligen Landeswährung; auch die der Federal Reserve Bank in den USA oder der Europäischen Zentralbank. Steigt die Inflation über ein gewünschtes Maß hinaus, erhöhen die Notenbanken - und in der Folge die Geschäftsbanken - die Zinsen für Einlagen und Kredite. Am Markt für Anleihen erhöhen sich die Renditen. Die Preise bestehender Anleihen fallen. Damit wird erreicht, dass Kapital vermehrt angelegt -aus dem Umlauf abgezogen - wird und in Folge die Konsumnachfrage fällt. Dann reduzieren sich die Warenpreise und damit -bei gleichbleibendem Angebot - auch die Inflation. Es trifft weniger Geld auf die gleiche Anzahl Waren. Die Geldwertstabilität ist wieder hergestellt. Die Inflation verlangsamt sich bis zum gewünschten Maß. Das ist zumindest die Theorie.

Liegen die Zinsen von Anleihen schon über der aktuellen Inflation?

Festgeld und Sparbuch können im Kampf gegen die Inflation noch immer nicht punkten. Die Zinsen in Form von Kupons einer Staatsanleihe erstklassiger Schuldner, wie die Republik Österreich, können den Wertverlust durch die aktuelle Inflation ebenfalls noch nicht ausgleichen. Geht man allerdings von der für 2024 erwarteten Geldentwertung aus (siehe Grafik weiter unten), würde eine Investition in längerfristige Schuldverschreibungen einen Werterhalt erreichen.

Kupons, also Zinszahlungen von Schuldnern mit schlechterer Bonität als beispielsweise österreichische, deutsche oder amerikanische Staatsanleihen kommen schon nahe an die Geldentwertung heran. Dazu zählen zum Beispiel Anleihen aus Staaten, die den Emerging Markets zugerechnet werden oder Schuldverschreibungen von einigen Unternehmen. Aber Achtung! Auch hier ist Streuung auf unterschiedliche Schuldner essenziell. Die Investition in Fonds verringert das Einzeltitelrisiko erheblich. Trotzdem: Bleibt die Geldentwertung auf dem aktuellen Niveau von über acht Prozent in der EU, ist ein Ausgleich über verlässliche Zinszahlungen aktuell kaum zu erreichen. Schließlich müssen von den erhaltenen Zinserträgen noch 27,5 Prozent Kapitalertragssteuer gezahlt werden.

Eine Besonderheit stellen inflationsgeschützte Anleihen dar. Auch diese gehören aktuell zum Portfolio unserer Vermögensverwaltungen. Sprechen Sie persönlich mit unseren Private Bankern darüber.

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Inflation: Die Prognosen für 2023, 2024 und 2025

Sie sehen in der Grafik, dass die Inflation für das Jahr 2023 bei etwa 5,6 Prozent erwartet wird. Bereits für 2024 wird mit einer Geldentwertung für Europa in Höhe von 2,4 Prozent gerechnet. 2025 soll die Preissteigerung dann noch 2,15 Prozent betragen. Das ist nahe an der Wunschrate der EZB von 2 Prozent.

Inflationsprognose 2023 2024 2025

Inflationsprognose - Stand April 2023

Was ist mit den guten alten Wohnbau-Anleihen?

Wohnbauwandelanleihen haben den großen Vorteil, dass sie unter Umständen während ihrer gesamten Laufzeit von der Kapitalertragssteuer befreit sind. Zu den Voraussetzungen für die Steuerfreiheit gehören:

  • Kupon bis 4 Prozent ist steuerfrei. Der darüber hinausgehende Ertrag wird mit der KESt versteuert
  • Es handelt sich um Privatvermögen, nicht Unternehmen
  • Ansässigkeit in Österreich

Mit diesen Anleihen, die nur bestimmte Bankinstitute emittieren dürfen und den österreichischen Wohnbau fördern, sichern Sie sich aktuell längerfristig einen hohen Nachsteuerertrag.

Eine „normale“ Anleihe würde einen Kupon -weil steuerpflichtig - von etwa 5,5 Prozent benötigen, um eine vergleichbare Rendite zu erzielen. Zinszahlungen in dieser Höhe sind möglich, aber mit einem höheren Bonitätsrisiko verbunden. Ja, Wohnbauanleihen sind als Beimischung wieder sinnvoll.

Welche Anleihen bringen hohe Zinsen?

Normalerweise erhalten Sie mehr Zinsen, wenn Sie bereit sind, sich länger zu binden. Das ist aktuell nicht bei jedem Schuldner so. Anleihen mit zwei Jahren Laufzeit erzielen in den USA eine höhere Rendite als beispielsweise Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit. Warum ist das so? Für gewöhnlich ist das ein Hinweis darauf, dass der Markt von einer Schwächung der entsprechenden Währung ausgeht oder sich die Wirtschaftszone einer Rezession nähert. In einer schwachen Wirtschaftsphase würden die Notenbanken die Zinsen wieder senken, was die Wirtschaft erneut stimulieren würde.

Also, wo gibt es aktuell wie viel Zinsen?

USA in USD

Deutschland in EUR

UK in GBP

China in Yuan

Italien in EUR

2 Jahre

10 Jahre

2 Jahre

10 Jahre

2 Jahre

10 Jahre

2 Jahre

10 Jahre

2 Jahre

10 Jahre

4,0%

3,5%

2,8%

2,4%

3,5%

3,6%

2,4%

2,8%

3,3%

4,2%

 Stand April 2023

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Werden die Zinsen weiter steigen?

Das ist gut möglich. Wenn sich die Inflation nicht im gewünschten Tempo und Ausmaß abschwächt, könnten die Notenbanken mehr Zinserhöhungen als derzeit erwartet vornehmen. Der Chart zeigt die Entwicklung der Leitzinsen in den USA und Europa seit 2013. Außerdem zeigen die roten Rauten die durchschnittlichen Erwartungen für 2023 und 2024. Sie sehen, dass im Sommer 2024 die Leitzinsen bereits wieder sinken würden.

Zinserwartung USA und Eurozone - Stand April 2023

Zinserwartung USA und Eurozone - Stand April 2023

Es gibt aber auch vereinzelt Stimmen, die bereits Ende 2023 oder Anfang 2024 mit geringeren Zinsen rechnen. Sie wissen schon: „Prognosen sind schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das meinten jedenfalls Nils Bohr, Winston Churchill oder George Bernhard Shaw.

Fakt und keine Vermutung hingegen ist, dass Sie sich aktuell eine Zinshöhe sichern können, die weit über den Zinserträgen der vergangenen 15 Jahre liegt. Der Ertrag bleibt auf das Laufzeitende der Anleihe gleich, auch bei fallender oder steigender Inflation und Zins.

Und Sie müssen - vermutlich - wieder weniger Wertschwankungen für den gleichen Ertrag akzeptieren. Das bedeutet, dass Sie bei gleichbleibender Ertragserwartung weniger Aktien benötigen. Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem persönlichen Berater oder Beraterin und passen Sie Ihr Portfolio auf die neuen Gegebenheiten an.

Warum sollte man in Anleihen investieren?

In den letzten Jahren sind bei vielen Anlegern - auch bei Profis - die Anleihen aus dem Fokus gerückt. Dabei erfüll(t)en sie wesentliche Aufgaben:

Zufließende Liquidität durch Kupons (das war in den letzten Jahren aufgrund der Zinspolitik der Notenbanken sehr schwierig). Aktuell wieder möglich.

  • Geringe Korrelation zu Aktien. Das war 2022 nicht so. Beide Assetklassen verloren an Wert. Es gab auf der Aktienseite auch Ausnahmen.
  • Anleihen machen einen Kapitalrückfluss exakt planbar.
  • Sie diversifizieren das gesamte Portfolio, wie in einer professionellen Vermögensverwaltung.

Diversifizieren: Anleihen gehören ins Portfolio

Auch im Bereich der Anleihen gilt: streuen Sie! Diversifizieren Sie auf unterschiedliche Laufzeiten, Währungen, Schuldner und Regionen. Es bieten sich viele Fonds für die Assetklasse Anleihen an. Schauen Sie sich Staatsanleihen von Ländern der Emerging Markets genauso an, wie Unternehmensanleihen, Hochzinsanleihen, Staatsanleihen der großen Industrienationen…

Mischen Sie Laufzeiten und Währungen oder vereinbaren Sie einfach einen Termin mit unseren Berater:innen und schildern Sie Ihre Situation und Ziel. Die Private Banker:innen von Schelhammer Capital haben starke Lösungen für viele Herausforderungen.

Warum sollten Sie Anleihen gebündelt in Fonds kaufen?

Nur, wenn Sie in Fonds oder eine Vermögensverwaltung investieren, können Sie in eine große Anzahl von Anleihen investieren. So werden Sie unterschiedliche Währungen, längere und kürzere Laufzeiten, sehr gute und gute Schuldner in diversen Regionen der Welt berücksichtigen können. Kurz gesagt: Mit Fonds oder einer professionellen Vermögensverwaltung erreichen Sie eine hohe Streuung, die der Sicherheit und dem Ertrag Ihrer Geldanlage dient.

Hinweis: Diese Information ist eine Marketingmitteilung, welche von Schelhammer Capital ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handelns im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Dieses Dokument stellt keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung dar. Sie erhalten weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung, noch eine Aufforderung, ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben. Sofern sich diese Mitteilung auf nach den kapitalmarktrechtlichen Vorschriften prospektpflichtige Produkte bezieht, ersetzen die Informationen keinesfalls den Prospekt, welcher über den jeweiligen Emittenten veröffentlicht wird. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Da nicht jedes Geschäft für jeden Anleger geeignet ist, sollten Anleger vor Abschluss eigene Berater konsultieren (insbesondere Rechts- und Steuerberater).